Condorcet-Methode

Abstimmung mit Rangzuweisung oder Benotung bei Zulassung gleicher Ränge oder Noten für mehrere Kandidaten

– Bei der Condorcet-Methode ordnet der Wähler die Kandidaten ebenfalls nach ihrem Rang, wobei er die Möglichkeit hat, mehreren Kandidaten den gleichen Rang zuzuweisen. Das Besondere der Methode besteht darin, dass danach immer jeweils zwei Kandidaten betrachtet werden und ausgewertet wird, welcher der beiden Kandidaten besser als sein Kontrahent angeordnet ist. Geht ein Kandidat aus all diesen Zweikämpfen als Sieger hervor, so ist er Sieger der Wahl. Das Problem besteht darin, wie verfahren werden soll, wenn kein Kandidat gegen jeden anderen gewinnt, wenn es also keinen Condorcet-Sieger gibt. Hierzu gibt es viele verschiedene Methoden. Ein Beispiel dafür ist die Schulze Methode, die z.B. von der Piratenpartei angewandt wird. Ohne hier ins Detail eingehen zu wollen basiert diese Methode darauf, bei den Zweikämpfen nicht nur das unmittelbare gegenseitige Verhältnis, sondern auch die Abstände zwischen beiden Kandidaten im jeweiligen Votum mit zu betrachten. Insgesamt kann es bei der Condorcet-Methode zum Ergebnis kommen, dass ein Kandidat Condorcet-Sieger wird, der von keinem Wähler auf Platz 1 gesetzt wurde.

– Im Falle einer Bewertungswahl hat der Wähler die Möglichkeit, die einzelnen Kandidaten zu benoten. Für die Bewertung wird ein Intervall vorgegeben, anschließend wird der Durchschnitt der Bewertungen gebildet, woraus das Ergebnis abgeleitet wird. Bekannt ist das Verfahren z.B. vom Politbarometer, bei dem alle Politiker in einem Intervall von -5 bis +5 bewertet werden können. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass der Wähler sehr genau zwischen den einzelnen Kandidaten differenzieren kann und beliebig große Abstände zwischen die einzelnen legen kann, was bei bloßen Ranglisten nicht der Fall ist. Nachteilig kann sich auswirken, dass Minderheiten mittels der Vergabe von Extremwerten erheblichen Einfluss auf das Ergebnis nehmen können. Dem kann durch Sperrklauseln entgegengewirkt werden, oder auch durch Streichergebnisse, wie man sie etwa vom Skispringen kennt, dort werden bei der Benotung jeweils die beste und die schlechteste vergebene Note gestrichen.

– Viele Wahlverfahren werden unter dem Begriff Rang-Wahl zusammengefasst. Die Rang-Wahl an sich ist kein eigenständiges Verfahren, jedes System, bei dem Ränge vergeben werden und unabhängig davon, ob gleiche Ränge erlaubt sind oder nicht, also Coombs-Wahl, Borda-Wahl, Condorcet-Methode oder Instant-Runoff-Voting, zählt in diese Kategorie.

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