Abstimmung nur durch die Bezeichnung von Kandidaten
Bei diesem Wahlverfahren wird weder eine Rangfolge vorgegeben, noch erfolgt eine Benotung der einzelnen Kandidaten.
– Eine Möglichkeit ist hierbei, den oder die Kandidaten durch relative Mehrheit zu wählen. Bei dieser Form hat derjenige, der die meisten Stimmen erhält, weder abhängig von der Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen, noch davon, ob man mehr als 50% erreicht, die Wahl gewonnen. Dieses Wahlverfahren führt fast in allen Fällen, mit Ausnahme von Stimmengleichheit, sofort zu einem Ergebnis. Alle Stimmen, die nicht für den gewählten Kandidaten abgegeben wurden, sind verloren. Ein Kandidat, der nur das Vertrauen einer Minderheit genießt, aber relativ die meisten Stimmen erhält, da sich die Reststimmen auf viele andere Kandidaten verteilen, geht als Sieger aus der Wahl hervor. Das Verfahren gilt als sehr abgeschwächte Form einer Wahl, Anwendung findet es z.B. bei der Elternvertreterwahl in der Schule.
– Bei der Wahl mit Quorum liegen die Hürden beträchtlich höher. Mit einem Quorum wird eine Untergrenze festgelegt, die erreicht oder überschritten werden muss, damit die Wahl gültig ist. Hiermit soll vermieden werden, dass bei zu geringer Wahlbeteiligung oder Stimmenzahl ein Ergebnis zustande kommt, das nicht repräsentativ ist. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von Quoren. Zum einen das sogenannte Beteiligungsquorum, mit dem eine Mindestwahlbeteiligung als Grundvoraussetzung für die Anerkennung des Wahlergebnisses festgelegt wird. Solche Quoren finden sich in den Satzungen von Vereinen bzgl. der Gültigkeit von Vorstandswahlen. Zum anderen gibt es Zustimmungsquoren, d.h. ein festgelegter Prozentsatz aller Stimmberechtigten oder der abgegebenen Stimmen muss den oder die Kandidaten mindestens gewählt haben. Oftmals liegt dieses Quorum bei 50% der abgegebenen Stimmen, wird es nicht erreicht, so erfolgt eine Stichwahl in der Regel zwischen den beiden Kandidaten, die in der vorherigen Abstimmung die meisten Stimmen erhalten haben.
– Weiterhin ist in diesem Zusammenhang noch die Wahl durch Zustimmung, das Approval Voting, zu nennen. Bei diesem Verfahren können die Wähler für beliebig viele Kandidaten, ohne Präferenz für einen einzelnen, stimmen. Gewählt wird der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält Dieses Verfahren birgt auch gewisse Risiken in sich, die Möglichkeit besteht, dass nicht unbedingt der beste, aber der beliebteste Kandidat das Rennen macht. Hier sind auch viele taktische Manöver möglich, das Ergebnis kann durchaus für Überraschungen sorgen. Das Approval Voting ist z.B. das Verfahren bei der Wahl des Generalsekretärs der Vereinten Nationen.